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Am 29. Oktober traten 15 Mitglieder und Freunde unseres Golfclubs eine Zeitreise ins Frühmittelalter an. Auf dem Campus Galli bei Meßkirch wird seit nunmehr zehn Jahren an der baulichen Umsetzung des Klosterplans von St. Gallen gearbeitet – mit den Methoden des 9. Jahrhunderts und Begleitung durch einen wissenschaftlichen Beirat. Vorstand Toni Oschwald ist eine unerschöpfliche Quelle des Wissens, das er mit viel Humor vermittelt und mit unterhaltsamen Insider-Storys auflockert.
Vom Beginn der Gallus-Klause über den „Palazzo Galli“ für die Hühner bis zur Scheune mit gestampftem Lehmboden und Urroggen-Strohdach sowie der Holzkirche mit mittelalterlicher Beleuchtung: Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus! Natürlich muss alles den heutigen Vorschriften von Arbeitsschutz und TÜV entsprechen – ein Spagat, der viel Arbeitszeit bindet und die Umsetzung der Bauten zu einer echten Herausforderung macht.
Jahr für Jahr arbeiten zahlreiche Ehrenamtliche auf der Klosterbaustelle. Werden die Ferialstellen am Anfang des Jahres ausgeschrieben, muss man schnell sein: Viele Campus-Freiwillige kommen jeden Sommer nach Meßkirch. Interessant ist der sichtbare Fortschritt der Baustelle, die wohl noch für Jahrzehnte bestehen wird: Man lernt bei jedem Besuch etwas über mittelalterliche Techniken und kann das Wachsen der Gebäude beobachten. Eigene Thementage vermitteln Besuchern viel Wissen rund ums Gärtnern, Feuermachen, Wollefärben und mehr.
Die Pause in der frühmittelalterlichen Gastronomie war schließlich wohl verdient. Auf dem Speiseplan standen würziger Alblinseneintopf mit Wurst, Honigkuchen und Dinnele aus dem Holzofen. Nach insgesamt fünf Stunden verließen wir Toni Oschwald und den Campus Galli – gesehen hatten wir noch lange nicht alles. Ein weiterer Ausflug im Frühjahr wäre eine tolle Gelegenheit, wieder ins 9. Jahrhundert zurückzureisen.
