Unser Golfclub verfolgt die Themen Artenvielfalt und Biodiversität mit großer Konsequenz. Wer im Golfsport über Biodiversität spricht, hat mehr im Sinn als nur das Aufstellen von Bienenkästen. "Durch das Qualitäts- und Umweltzertifikat Golf & Natur gelingt es uns, nachhaltig Projekte zu verfolgen, die gut für den Natur- und Artenschutz auf unserer Golfanlage sind,“ so Präsident Jean-Claude Parent. Die Ziele des Clubs in Sachen Biodiversität sind klar: Der Schutz und Erhalt unserer Ökosysteme. Etwa zwei Drittel unserer Flächen sind keine Spielflächen sondern Hecken, Teiche, Bäche, kartierte Streuobstbestände und extensiv gepflegte Wiesen, die allesamt als Biotope ausgewiesen sind. Vor allem beim Artenschutz, dem Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie bei Maßnahmen gegen invasive Arten aus fremden Regionen wird seitens des Greenkeeping-Teams mitgedacht. Dazu zählen dabei vor allem Pflanzen, die sich gegen einheimische Arten durchsetzen und diese verdrängen. Ein Beispiel ist das Indische Springkraut, das aufgrund der leuchtenden Blüten gut gefällt. Tatsächlich muss es aber unbedingt entfernt werden.
In Zusammenarbeit mit dem BUND achtet der Golfclub bei der Nachsaat von extensiven Wiesenflächen auf sogenanntes "autochthones" Saatgut aus dem eigenen Terroir. Zu all dem kommt die nachhaltige Nutzung: So stellt die Golfanlage sicher, dass natürliche Ressourcen wie die Böden oder das Wasser nachhaltig genutzt werden. Wasser wird also nicht verschwendet. Dünger werden nur sehr gezielt eingesetzt und Pflanzenschutzmittel, zu denen auch Herbizide und Pestizide zählen, kommen gar nicht mehr zum Einsatz.
Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie geht auf dem Golfplatz immer darum, natürliche Kreisläufe wie etwa die Bestäubung unserer zahlreichen Obstbaumarten zu beschützen. Dies gelingt uns durch die Zusammenarbeit mit Imkern, die jenseits der Spielbahnen unser Bienenhaus bewirtschaften und uns Jahr für Jahr den eigenen Gutshonig für unsere Mitglieder und Gäste abfüllen.
Ein wesentlicher Punkt ist die Aufklärung und Bewusstseinsbildung über die einzelnen Maßnahmen, die im Rahmen einer Biodiversitätsstrategie getroffen werden. Diese Kommunikation betrifft aber nicht nur die Golfer selbst, sondern die allgemeine Öffentlichkeit, Gemeindevertreter, Behörden und Naturschutzverbände, da wir uns als einen Teil der Sozialität am Bodensee verstehen. Hier hilft uns die Expertise im Deutschen Golf Verband und dessen Unterstützung wissenschaftlicher Projekte. Die Teilnahme an dem Projekt "GolfBiodivers" in Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz und der Universität Freiburg beschäftigt sich mit der Frage, wie Flächen, die nicht oder nur sehr selten ins Spiel kommen, aufgewertet und vielfältiger gemacht werden können. Zudem nehmen wir an dem Baden-Württembergischen Programm "Lebensraum Golfplatz", in Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, teil.
Der Golfer selbst nimmt das Thema Biodiversität am Ende vor allem unbewusst wahr: Bei einer 18-Löcher-Golfrunde kommt man automatisch mit einer Vielzahl von Kräutern, Blumen, Sträuchern und Bäumen in Kontakt, erlebt Schmetterlinge, Libellen, Mücken und ab und an auch mal ein Reh. Zusammenfassend: Biodiversität entwickelt sich nicht von allein, sondern basiert auf Strukturen, Projekten, Ideen, dem Engagement und der Haltung des Clubs. Denn letztlich ist eine Runde Golf auch ein wunderbares Naturerlebnis zum Schutz nicht nur von Fauna und Flora, sondern dient als Outdoorsport in der wunderbaren Bodenseelandschaft auch der mentalen und körperlichen Gesundheit.
BIODIVERSITÄT IM GOLF

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